BÜRDE DES BEICHTGEHEIMNIS' SETZT PFARRER PSYCHISCH ZU

 “De schwaarst Arbeit hat der Bfarra beim Beichtsitzn, weil er sich da nicht rührn därf, indem daß der Sünder sich konzentrieren muß und ahles über sich selber rausbringt, was er angetiefelt hat, oder oan umbracht, oder nebnnaus ganga, oder an Bam gstohln und noch Schlimmeres. Der Geischtliche därf im Beichstuhl auch nicht fluchen, wenns einer ganz arg getriebn hat. Seiner Köchin därf ers nacha auch nicht prietschn […]. Drum is der Zölabat so schwaar, weil der Bfarra nix losbringt was eahm druckt. Nein, er muß hinterm Beichtgitter schwitzn und kann sich keine Luft machn durch an Fluchara.”

 

GEISTLICHER BEIM TRAGEN DER MONSTRANZ FAST ZUSAMMENGEKLAPPT

“Das zweitschwaarst fürn Bfarra is as Monstranztragn und schon fast ein Martürium, wo er ganz matt wird, weila keine Bizeps hat wiara Holzhauer sondern bloß a matschiges Fleisch an seine Boana. Und des heilige Dingsda, wo ma Monstranz sagt, is aus lauter Gold und Silber zamgschpanglert und hat a Gwicht. Beim Tragn mußa aa no aufs Bflaster schaung, daß er nicht stolpert und daß kein Humor nicht entsteht. Hiernda mußa auf die Birger aa schaung, obs nicht schwätzn und daß d Weiberleit betn und nicht auf de andern ihrn Staat stiern. Zguterletzt solla nebnbei durch d Monstranz durchblinzln und aufpassn, daß ihm keine auskommt, wo vielleicht scho gnug hat, weils länger dauert als daß er sein Durst dabremsn kann.”

Quelle: Hubert Hopfner, Lacha dade, Schmunzelgeschichten aus dem Altmühltal, Selbstverlag Hopfner 1990, Seite 26

Sprecher: Werner Kränzlein, https://landvilla-studio.de/

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